Es ist Montag, 15:00 Uhr und das hier
ist ein Brief von mir an dich.
Danke fürs Öffnen und Lesen.
Felix
etwas aus…
meiner Kamera
Aufgenommen Mitte der Neunziger auf Kodak-Film.
Schale gefüllt mit Haribo, Traktor, Goldkette…ich nehme an es war Geburtstag.
Als Einzelkind spielt man allein…oder nicht?.
dem Film
Ich habe „BOSCH“ wieder für mich entdeckt. Die Amazon Prime Produktion um den LAPD Mordermittler Hieronymus Bosch (benannt nach dem niederländischen Maler des 15. Und 16. Jahrhunderts) endet mit der siebten Staffel (ein Spin-Off ist schon bestätigt)
Ich mag normalerweise keine Ermittler-/Crime-/Thriller-Serien aber Harry Bosch als Hauptcharakter ist vielschichtig, jazzliebend und ambivalent; Los Angeles als Schauplatz interessant. Dazu ist das alles noch gut geschrieben und authentisch umgesetzt … dann noch diese grandiose Intro-Musik!
meinem Tagebuch
Vom 29.7.2023 21:40 Samstag zu “How to get Rich” von Felix Dennis
„Da sitzt ein 500 Millionen schwerer, älterer Weinliebhaber namens Felix Dennis in seinem Schreibhäuschen auf dem Gelände seines Anwesens, unten sind die Palmen zu sehen und türkises Wasser, und schreibt über das reich werden, glücklicherweise nicht ohne Augenzwinkern und Selbstironie. Was braucht es? STAMINA. Diese unterschätzte Jugendlichkeit, körperliche Stärke, Widerstandsfähigkeit, Regenerationsfähigkeit. Das geht weg, schneller als man denkt.“
den Kopfhörern
Als Beyonce 2016 „LEMONADE“ (Apple|Spotify) veröffentlicht, bin ich 24. Was ein Statement. Weiblich und schwarz sein, stark und stolz. Politisch, tanzbar. Im gleichen Jahr gewinnt Donald Trump den Wahlkampf und die Spannung steigt. Diskriminierung, Rassismus, Polizeigewalt, Egoismus, Mord.
Es folgen Unruhen, Demonstrationen und Spaltung.
„LEMONADE“ ist ein künstlerischer Höhepunkt, ein Heilmittel, Vielfalt. Es ist nicht nur Musik-Album, es ist Manifest, heute so kraftvoll wie 2016.
Unbedingt (wieder mal) hören.
Aber nicht nur Beyonce hat 2016 etwas wegweisendes veröffentlicht, sondern auch ihre jüngere Schwester SOLANGE. Das wurde mir erst gestern während einer ARTE-Doku bewusst. „A SEAT AT THE TABLE“ (Apple|Spotify) höre ich heute.
mir
Ganz selten vermisse ich meine Sachen. Regale voller Bücher, alter Zeitschriften, CD’s, DVD’s, Kabel, Mikrofone, Fotos… Dann die große Musikanlage, die Bilder an der Wand, das Klavier. Schubladen voller Zeug. Alles verstaubt bis zu diesem einen Moment, an dem man vor dem Regal steht, eine CD herausnimmt, sie in den CD-Player legt und sich erinnert.
Aber ist es dieser Moment wert? Der ganze abgelagerte Staub für diesen Moment? Die vollen Schränke und Kommoden… für diesen Moment?
Für mich nicht. Deshalb ist das meiste weg. Nur von wenigen Dingen trenne ich mich nicht.
Aber wenn ich dann doch mal das Bedürfnis zu stöbern habe, bleibt mir nichts als es auszuhalten und dann zu vergessen.
Gehört der Kram zu uns? Zu unserer Persönlichkeit?
Gekauftes: selten, Verinnerlichtes: manchmal, Selbstgemachtes: häufig, Geliebtes: Immer
Nächsten Montag: Gleicher Ort, gleiche Zeit.
Wenn du möchtest antworte mir auf diesen Brief.
hochachtungsvoll
dein Felix